Carmen on Ice

Film Review „Carmen on Ice“

Im Film „Carmen on Ice“ wird die faszinierende Geschichte von Bizets berühmter Oper „Carmen“ auf eindrucksvolle Weise aufs Eis gebracht. Mit atemberaubenden Eislaufkünsten, leidenschaftlicher Musik und einer mitreißenden Handlung entführt der Film die Zuschauer in die Welt von Carmen, einer charismatischen Frau, die die Männer reihenweise verzaubert. Das Drehbuch des Films ist in vier Abschnitte unterteilt, die jeweils durch den Wechsel der Filmkulisse gekennzeichnet sind und eine klare Strukturierung der Geschichte ermöglichen.

Film Carmen on Ice 1990 mit Katarina Witt

Der erste Abschnitt spielt auf einem belebten Platz in Sevilla, wo Carmen mit ihrem betörenden Auftreten die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zieht. Durch freches Kokettieren und elegante Eislaufkunststücke weckt sie das Interesse des Sergeanten Don José, der bereits von einer anderen Frau verehrt wird. Es kommt zu einer aufregenden Straßenschlacht und Carmen gelingt die Flucht. Im zweiten Abschnitt trifft sie in Lillas Pastias Schenke auf den Stierkämpfer Escamillo, der ebenfalls von ihrer Anziehungskraft erfasst wird. Eine leidenschaftliche Tanzszene entfacht die Eifersucht von Don José, der seinen Vorgesetzten brutal attackiert. In einem nächtlichen Lagerplatz präsentiert sich der dritte Abschnitt, in dem sich Carmens Liebe zu Don José abkühlt und sie Escamillo den Vorzug gibt. Doch die Zukunft deutet eine düstere Wendung an. Schließlich, vor der Stierkampfarena, kommt es zu einem dramatischen Höhepunkt, bei dem Don José in einem Anflug von Verzweiflung Carmen ersticht.

„Carmen on Ice“ Besetzung & Regie

Der Film „Carmen on Ice“ entstand im Jahr 1990 in der Deutschen Demokratischen Republik. Unter der Regie von Horant H. Hohlfeld wurde diese faszinierende Produktion geschaffen. Die Hauptrollen wurden von einer talentierten Besetzung übernommen: Katarina Witt verkörpert die leidenschaftliche Carmen, Brian Boitano brilliert als Don José, und Brian Orser beeindruckt als Escamillo. Die weiteren Darsteller sind Yvonne Gomez als Micaela, Anett Pötzsch als Mercédès und Otto Retzer als Zuniga. Cristina Hoyos bereichert den Film als Gaststar mit ihrer außergewöhnlichen Präsenz.

Der Film basiert auf Georges Bizets Oper „Carmen“ und verwendet eine instrumentale Bearbeitung von Bert Grund als musikalische Untermalung. Die Kameraarbeit, unter der Leitung von Klaus König, fängt die Eiskunstlaufperformances und die emotionalen Momente des Films in beeindruckender Präzision ein. Mit einer Laufzeit von 86 Minuten bietet „Carmen on Ice“ eine einzigartige Interpretation dieser bekannten Geschichte.

Die Produktion wurde von Thomas Bürger geleitet, der mit großem Engagement das Projekt vorantrieb. Das Ergebnis ist ein mitreißender Film, der die Zuschauer in eine Welt voller Leidenschaft, Liebe und Dramatik entführt. Die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller, die Regie von Horant H. Hohlfeld, die musikalische Untermalung von Georges Bizet und die visuelle Umsetzung durch Klaus König machen „Carmen on Ice“ zu einem beeindruckenden und unvergesslichen Filmerlebnis.

Hintergrundinformationen und Drehorte

Spanien Sevilla Carmen on Ice mit Katarina Witt„Carmen on Ice“ feierte am 8. Februar 1990 seine Premiere und erhielt später drei Emmy-Awards, die seine außergewöhnliche Leistung würdigten. Obwohl der Film in den USA großen Erfolg hatte, wurde er in Deutschland als Flop angesehen, da die Zuschauerzahlen im Kino enttäuschend waren. Dies wurde auf den politischen Wandel in der DDR zur damaligen Zeit zurückgeführt. Die Dreharbeiten fanden größtenteils in Spanien, insbesondere in Sevilla, statt und trugen zur visuellen Pracht des Films bei. Einige Szenen wurden auch in Deutschland gedreht, wobei Statisten aus Sevilla und Berlin mitwirkten, um dem Film zusätzliche Authentizität zu verleihen. Trotz der gemischten Reaktionen bleibt „Carmen on Ice“ ein faszinierendes Werk, das die Leidenschaft der Oper „Carmen“ mit der künstlerischen Eleganz des Eislaufens verbindet. Die Auszeichnung mit den Emmy-Awards würdigt die beeindruckende Leistung der Schauspieler und die kreative Zusammenarbeit von talentierten Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen.

Handlung von „Carmen on Ice“

Die Handlung des Films „Carmen on Ice“ orientiert sich an Bizets Oper „Carmen“ und ist in vier Abschnitte unterteilt, die jeweils durch den Wechsel der Filmkulisse gekennzeichnet sind. Diese Aufteilung ermöglicht eine klare Strukturierung der Geschichte und hilft den Zuschauern, den Fortschritt der Handlung nachzuvollziehen. Die verschiedenen Kulissen dienen als visuelle Indikatoren und tragen zur Entwicklung der Charaktere und zum Erzählfluss bei, indem sie eine immersive und fesselnde Erfahrung für die Zuschauer schaffen.

Platz in Sevilla vor einer Fabrik

Auf einem belebten Platz in Sevilla, direkt vor einer Fabrik, entfaltet sich die Handlung von „Carmen on Ice“. Sergeant Don José liest einen Brief von seiner Mutter, der ihm von dem Bauernmädchen Micaela überbracht wurde. In diesem Moment betritt die attraktive Fabrikarbeiterin Carmen die Szene, von Männern begehrt und von Frauen beneidet. Sie flirtet frech mit den umstehenden Männern und fällt Don José auf, der in den Brief vertieft am Rand sitzt. Doch Carmens Reize wecken in José zunächst kein Interesse, was sie frustriert. Mit kokettem Verhalten, Pirouetten und Sprüngen versucht sie, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Sie schenkt ihm sogar eine Rose. Doch eine eifersüchtige Frau greift Carmen an, woraufhin sie ein Messer zieht und ihr eine Wunde im Gesicht zufügt. Ein tumultartiger Streit entsteht, der vom Polizeikommandanten Zuniga beendet wird. Carmen wird beschuldigt, die Prügelei angezettelt zu haben, und Zuniga ordnet an, dass Don José sie festnehmen soll. José fesselt Carmen, doch sie nutzt erneut ihre Verführungskünste und überzeugt ihn, die Fesseln zu lösen. Unter den empörten Blicken der Menschen gelingt Carmen die Flucht, während Zuniga Don José seine Rangabzeichen entreißt und ihn abführen lässt.

Schenke von Lillas Pastia

Die Handlung verlagert sich in die Schenke von Lillas Pastia, wie es vor einem eingeblendeten Bild der Filmkulisse erklärt wird. Carmen wartet ungeduldig auf Don José, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Sie sitzt verärgert über seine Verspätung in der Gaststätte und vertreibt sich die Langeweile mit einem feurigen Tanz. Plötzlich betritt der Stierkämpfer Escamillo die Schenke, und die Anwesenden empfangen ihn mit Jubel. Auch er zeigt einen beeindruckenden Tanz, der große Begeisterung hervorruft.

Während des Applauses nimmt Escamillo ein Glas Wein entgegen und trinkt auf seine Fans sowie auf Carmen, die die Geste erwidert. Escamillo verlässt die Schenke und trifft dort auf Don José, der endlich eintrifft und von Carmen freudig begrüßt wird. Carmen tanzt zunächst ein Solo für ihren Geliebten, das in einen leidenschaftlichen Paartanz mit José übergeht. Doch plötzlich hört man das Trompetensignal zum Appell in der Ferne, und José ist entschlossen, ihm zu folgen, was Carmen verärgert.

Um seine Liebe erneut zu beweisen, holt er die Rose hervor, die Carmen ihm bei ihrer ersten Begegnung geschenkt hatte, und führt eine gefühlvolle Solo-Performance mit eindrucksvollen Eislauffiguren und hohen Sprüngen vor. Dadurch versöhnt er Carmen wieder. Doch in diesem Moment platzt Zuniga herein, wütend über Josés Fernbleiben von seiner Truppe. Carmen versucht, den Kommandanten mit ihrem Charme zu besänftigen. Zuniga gibt vor, auf Carmens Avancen einzugehen und flirtet mit ihr. Das weckt rasende Eifersucht in José, der seinen Vorgesetzten brutal würgt. Carmens Freunde greifen ein und verhindern, dass José Zuniga ermordet. José entscheidet sich schließlich, seinen Beruf als Sergeant aufzugeben und schließt sich dem Kreis um Carmen an.

Lagerplatz

Die Filmkulisse wechselt zu einem nächtlichen Lagerplatz, wie ein eingeblendeter Text erklärt. Es wird deutlich, dass Carmens Liebe zu Don José abgekühlt ist und der Stierkämpfer Escamillo nun ihre neue Leidenschaft ist. Carmen und José betreten die Szene und tanzen ein kurzes Duett, in dem Carmens Desinteresse an José deutlich wird. Anschließend setzt sich Carmen vor das Lagerfeuer und versucht, ihre Zukunft durch Bleigießen zu deuten.

Die entstandene Form des Bleies, die einem Totenkopf ähnelt, erschreckt Carmen. Ängstlich tanzt sie um das Feuer herum und verlässt schließlich die Szene. José wird gezeigt, wie er deprimiert mit gesenktem Kopf und bewaffnet mit einem Gewehr vor dem Lagerfeuer sitzt. Plötzlich taucht Escamillo auf, und die beiden Rivalen begegnen einander. Als Escamillo Carmens Fächer hervorholt und damit José provoziert, kommt es zum Kampf, den Escamillo letztendlich für sich entscheidet. Carmen, die den Kampf verfolgt hat, geht mit Escamillo davon.

Vor der Stierkampfarena

Die Handlung verlagert sich vor die Stierkampfarena, wo ein prunkvoller Aufmarsch der Stierkämpfer stattfindet. Unter ihnen ist auch Escamillo, der vor dem Haupttor von Carmen empfangen wird. Bei dieser Begrüßung wechselt das Bild vorübergehend in eine Traumszene, in der Carmen von einem Liebestanz mit Escamillo träumt. Während des Einzugs der Toreros in die Arena packt jemand Carmen von hinten am Arm und zieht sie in eine Nebenhalle. Es ist Don José, der verzweifelt versucht, Carmen zurückzugewinnen. Ein tänzerisch dargestellter Streit entbrennt zwischen ihnen, und Carmen weist ihren ehemaligen Geliebten kaltblütig zurück. José verliert endgültig die Nerven und ersticht Carmen in einem tragischen Moment.

Kritik zum Film „Carmen on Ice“

Carmen on Ice“ ist ein faszinierender Film, der die Zuschauer mit seiner spektakulären Darbietung auf dem Eis und seiner mitreißenden Handlung begeistert. Die Verbindung von Bizets Opernmusik mit dem eleganten Eislauf schafft eine einzigartige Atmosphäre und verleiht der Geschichte eine neue Dimension. Die Katarina Witt und andere Darsteller brillieren mit ihren beeindruckenden Eislaufkünsten und bringen die Emotionen ihrer Charaktere auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck. Die Leidenschaft, Eifersucht und Konflikte werden mit großer Intensität dargestellt, und die Zuschauer werden in den Bann der Geschichte gezogen. Die Filmkulissen sind detailreich gestaltet und verstärken die Stimmung und den Realismus des Films. „Carmen on Ice“ ist ein gelungenes Gesamtpaket, das sowohl Eislauf- als auch Opernliebhaber anspricht und ein unvergessliches Filmerlebnis bietet.

Obwohl „Carmen on Ice“ mit seinen atemberaubenden Eislaufkünsten und der mitreißenden Handlung beeindruckt, könnte der Film für manche Zuschauer etwas zu lang sein. Die Story zieht sich an einigen Stellen und es fehlen möglicherweise einige straffere Erzählungen, um das Tempo konstant zu halten. Auch wenn die Verbindung von Oper und Eislauf eine interessante Idee ist, könnten einige Puristen der klassischen Oper den Film als zu modern oder ablenkend empfinden. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte des Films, wie die herausragenden Darstellerleistungen und die beeindruckenden Eislaufchoreografien, die den Zuschauern ein visuell und emotional mitreißendes Erlebnis bieten. Der Film „Carmen on Ice“ ist eine gelungene Interpretation, die es wagt, neue Wege zu gehen und das Publikum zu begeistern.

Informationen zum Film „Carmen on Ice“

  • Film: „Carmen on Ice“ (Originaltitel: Carmen on Ice)
  • Genre: Drama, Tanzfilm, Sport
  • Jahr: 1990
  • Dauer: 86 Minuten
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Regie: Horant H. Hohlfeld
  • Schauspieler: Katarina Witt, Brian Boitano, Anett Pötzsch, Brian Orser, Otto Retzer, Yvonne Gome
  • Studio: Vegas Film
  • Stream: Amazon Video, WOW, Sky Go
  • IDB Bewertung: 4 / 5 ★★★★☆